Halvas Totenlied (gesungen von Bheal an Ath der Fianna)



Spielername: Tobias G.

Geburtsdatum: 01.08.76

Liverollenspieler seit: 07/98

Charaktername: Halva Balderson

Charakterklasse: Kämpfer

Charakterrasse: Mensch

Geburtsort: Hornwall

Glauben: Asen

Rang: Hersir

Besonderheiten:

- ehem. Herrscher über Sambria

- mit Jelva verheiratet

Beinamen:

- König Halva

Halva Balderson

Mein Name ist Halva, dem Sohn des Balder, welcher Sohn des Angorn war und dies ist meine Geschichte.

Ich habe dem lesen und schreiben nie viel Wert beigemessen, aber wenn ich nun hier stehe und an die Zeiten zurückschaue die hinter mir liegen, erschließt sich mir der Sinn, meine Vergangenheit zu Papier zu bringen , denn der Nebel hat bereits angefangen sich über meine Gedanken und Erinnerungen zu legen und diese zu verschleiern.

Heute bin ich Krieger und vermag mit Schwert und Schild zu streiten, als Jüngling jedoch war ich mehr Bauer als Krieger und hatte andere Aufgaben. Während andere Söhne von Ihren Vätern das Kriegshandwerk und das Schwingen des Schwertes sowie das Verhalten während eines Kampfes in einem Schildwall beigebracht bekamen, zeigte mein Vater mir wie man Weidezäune baut, einen Pflug vor den Ochsen spannt und Schafe hütet. Nur selten übten wir mit Waffen und auch nur wenn ich ihn darauf drängte. Mein Vater hatte sich wohl etwas dabei gedacht, denn er selbst ging oft auf Fahrt und war lange fort. Er schien die Zeit zu genießen die er nicht zuhause verbringen musste, Nanna, so hieß meine Mutter, und er hatten sich verheiratet weil beide Familien davon profitiert hatten und nicht weil meine Eltern sich nahestanden.

So war ich die meiste Zeit der Mann im Haus, und hatte mich um die Feldarbeit zu kümmern, denn mein kleiner Bruder Thoran, klein wie er war konnte noch nicht helfen. Wir waren freie Leute, aber Sklaven wie viele andere Familien hatten wir keine. Vater brachte zwar von seinen Fahrten oft Geschmeide und Silber mit, aber der nächste Winter kam bestimmt und ich bin mir sicher, dass er das meiste seiner Beute für Weiber und Trank ausgegeben hat. Vielleicht hat er auch Silber vergraben, welches nun verloren in fremder Erde ruht, verloren für mich und die meinen. So zehrte sich das Silber für die Wintervorräte schnell auf und die Winter bei uns waren hart und kalt.

Als ich mein 14. Lebensjahr vollendete wurde meine Mutter schwanger. Mein Vater freute sich denn er wollte viele Söhne haben. Ich freute mich weniger denn mir wurde schnell klar, dass mir mein Erbe als ältester Sohn durch einen weiteren Bruder streitig gemacht werden konnte, selbst wenn ich der älteste war und das Erbe dem Recht nach meines war. Mord bei Erbstreitigkeiten kam öfter mal vor auch wenn nie eindeutige Beweise zu finden waren.

Obwohl Nanna schwanger war beschloss Balder auf Fahrt zu gehen sobald im Frühjahr die Flüsse wieder frei von Eis wurden. Er sagte, er würde im Frühjahr ein Jahr später zurückkehren um seinen dritten Sohn betrachten und lachte dabei.

Ein paar Wochen bevor meine Mutter gebären sollte verschlechterte sich Ihr Zustand. Sie hatte Schmerzen und ich rannte schließlich los um die Kräuterfrau Ran aus Rerik zu holen. Es dauerte fast einen vollen Tag nach Rerik um zurück zu unserer kleinen Hütte zu gelangen denn die Alte kam nicht schnell voran. Als wir ankamen hieß die Alte mich Wasser zu holen und auf dem Feuer zu wärmen und ließ mich und Thoran vor unserer Hütte bleiben während sie bei meiner Mutter war. Ich konnte meine Mutter schreien hören und manchmal auch das seltsame Gemurmel und die Sprüche der Alten. Später trat die Alte aus der Hütte und schickte mich in den Wald bestimmte Kräuter für sie zu holen. Ich spurtete los und suchte und holte so viele Kräuter wie ich konnte.

Als ich jedoch zurückkehrte hockte die Alte vor unserer Hütte an dem Feuer und kochte blutige Tücher in dem Wasser das ich aufgesetzt hatte. In der Hütte aber war es still und mir wurde sofort klar, dass ich zu spät kam. Mutter und Kind, eine Tochter, waren tot. Ich fand Thoran weinend am Leichnam unserer Mutter.

Die Alte sprach nicht viel, stand schließlich irgendwann auf und klopfte mir auf die Schulter: „Tut mir leid Junge“ und ging zurück nach Rerik. Da stand ich nun, allein mit meinem Bruder. Meine Mutter tot, mein Vater auf Fahrt. Es hat einige Zeit gedauert, bis ich es fertiggebracht habe Holz aufzuschichten und meine Mutter aus der Hütte zu holen um sie zu verbrennen. Ich glaube ich habe dabei nicht eine Träne vergossen. Mein Herz war wie Stein. Und sogar heute ist es noch so, dass, wenn ich an diesen Tag zurückdenke, meine Gefühle von mir weichen.

Was blieb mir anderes übrig? Die Felder mussten bestellt werden und die Tiere versorgt. Also machte ich weiter. Bis der Herbst kam. Ich war gerade auf dem Acker als ich hinten an den Waldwiesen eine Person sah. Erst glaubt ich Vater wäre endlich zurück von seiner Fahrt, aber dann sah ich, dass er es nicht war. Es war Ragna Hornwallson, Knecht des larhgotischen Reichsritters Ranvik, einer der besten Freunde meines Vaters, der da auf mich zukam.

An seinem Blick konnte ich bereits erkennen, dass etwas nicht stimmte. Er Sprach: „Dein Vater ist gefallen Halva“. Er drückte mir die Perlenkette meines Vaters, einen Ring, einen Schlüssel von dem ich bis heute nicht weiß wozu er gehört und Schwert, Schild und Kette in die Hand. Ich glaube die Kette gehörte nicht meinem Vater sondern einem Gefallenen, denn meinen Vater sah ich nie mit einem Kettenhemd. Ragna ging in die Hütte und ich folgte ihm.

Er nahm sich einen Becher und Wasser aus dem Krug. Er schaute mich lange an und sagte dann: „Ich habe bereits in Rerik davon gehört das Deine Mutter gestorben ist. Freya wird sie behüten, Junge.“ Er machte eine Pause und fragte dann: „Was ist nun mit Dir? Was gedenkst Du zu tun? Den Winter wirst Du nicht überstehen wenn Du hier alleine bleibst. Du nicht und Deine Tiere nicht.“ Ich schaute ihn an und wusste, dass er Recht hatte. „Ich kann Dich mit zu mir nehmen, aber meinem Herrn Ranvik wird es nicht gefallen wenn er ein Maul mehr zu stopfen hat. Wir müssen Deine Tiere verkaufen und ihm einen Großteil des Silbers geben. Dafür bist du die Winter über sicher und hast zu essen. Außerdem kann ich Dir alles beibringen was ich weiß und einen Krieger aus Dir machen.“ Mir war klar, dass dies einen Wendepunkt in meinem Leben darstellte. Krieger werden? ich?

Nun, man würde sehen ob ich dazu taugte und eine Wahl hatte ich ja nun eigentlich nicht. Deshalb nickte ich und stimmte zu. Tags darauf packten wir unsere Sachen. Ich nahm die Truhe mit den Habseligkeiten meiner Mutter und lud sie mit allem was von Nutzen war auf den Ochsenkarren. Ragna trieb die Schafe und Ziegen und ich ging neben dem Ochsen. So machten wir uns auf, zuerst nach Rerik, dann zum Südhof.

In den folgenden Jahren lehrte mich Ragna, wie man ein Schwert zu halten hat, ein Schiff zu steuern und navigiert hat, sowie die Handwerkskunst und Holzverarbeitung. Ragnas Schiffskisten gehören auch heute noch mit zu den Besten die man kaufen kann.

Dann kam meine erste Fahrt auf die mich Ragna mitnahm. Es sollte eine Reise nach Larhgo werden, dem Land dessen Grafschaft Hornwall inzwischen geworden war und in dessen Grafschaft Oerhus mein Vater und viele andere Tapfere Männer ums Leben gekommen waren. Unsere Dienste im Namen des Reiches und des Königs wurden reichlich belohnt und ich bestand dort meine ersten Kämpfe gegen Orks und Banditen. Es wurde sogar ein Kopfgeld ausgesetzt. Wir verdienten reichlich Silber und fuhren schließlich stolz unserer Taten wieder in Richtung Hornwall.

Als wir in Rerik angelegt hatten ging ich durch die Stadt und mir fielen auf dem Sklavenmarkt zwei Junge Weiber auf die dort angeboten wurden. Ich zögerte nicht lange und löste mich von Ragna und gab dem Sklavenhändler das Silber und sagte: „Diese beiden dort, gib sie mir“. Er schaute erst mich und dann das Silber, dann Ragna an bis er schließlich die Ketten der beiden öffnete und Sie mir übergab. Ragna lachte laut und schüttelte den Kopf „Du Tor, wirst schon sehen was Du Dir damit eingebrockt hast.“ Ich wusste nicht was er meinte. Ich hatte zwar kein Silber mehr aber dafür zwei ansehnliche Sklavinnen, was also konnte passieren? Ragna lachte den ganzen Weg bis zum Südhof immer wieder und grinste in sich hinein.

Einige Zeit verging, weitere Fahrten folgten in denen ich es schaffte Silber zu horten und mir auch als Krieger einen Namen zu machen. Auch hatte ich meine Sklavinnen dazu bringen können zumindest wenn andere Leute in der Nähe waren meinen Anweisungen zu folgen. Wenn ich jedoch mit ihnen alleine war, tanzen Sie mir auf der Nase herum und jeder Gehorsam war dahin. Eines Tages hörten wir von einem Land namens „Sambria“ in welchem ein Turnier stattfinden sollte und dem Gewinner die Herrschaft über Sambria zugesprochen werden sollte. Ein paar von uns Hornwaller beschlossen die Reise dorthin zu wagen, denn in diesen Ländereien war noch kein Hornwaller zuvor gewesen und wir dachten uns, dass wenn ein Turnier stattfindet, sicherlich auch ein paar prall gefüllte Geldbeutel anwesend sein würden. Ragna, Armas und ich wollten uns direkt auf dem Weg machen, während Thorhall, Ranvik und Qwen Darathlo einen Tag später zu uns stoßen würden. Auch habe ich mich bereden lassen meine Sklavinnen mit zu nehmen damit diese für unser Leibliches Wohl sorgen konnten. Eine gute Fügung der Nornen wie sich später herausstellen sollte.

Wir erreichten Sambria unbeschadet und errichten unser Lager inmitten von vielen anderen Reisenden die wegen des Turniers gekommen waren. Sambria war ein Land so reich an Obstbäumen und fruchtbaren Felder wie es sie bei uns zuhause nicht gibt. Die Turniervorbereitungen waren in vollem Gange als diese von angreifenden Orks unterbrochen wurden. Wir formierten uns zu einem Schildwall und konnten die angreifenden Orks auf einem Feld zurückschlagen. In der Zeit danach brachten wir durch Gespräche mit anderen in Erfahrung das die Orks dieses Gebiet in Sambria für sich beanspruchten weil es ihnen schon immer gehört habe und die Siedler dort unrechtmäßig leben würden. Vom listigen Geist Lokis beseelt kam Ranvik eine Idee. Als einer unserer Anführer dieser Fahrt befahl er uns in dem Wald zu gehen um die Orks zu suchen. Wir zogen also los und waren schon bald von Orks umstellt. Ich zweifelte am Vorhaben Ranviks und fürchtete dort im Wald mein Leben lassen zu müssen. Ich vertraute ihm aber und nachdem wir wüste Beschimpfungen und Drohungen der Orks über uns ergehen lassen mussten, gelang es ihm mit dem Anführer der Orks ein Gespräch anzufangen in dem es um die Rechtmäßigkeit ihrer Ansprüche auf das Land ging. Es stellte sich heraus, dass die Orks eigentlich keinen Nutzen der Felder in dem Land sahen, da sie sich ohnehin lieber in den dunklen Wäldern aufhielten. Sie pochten lediglich aus Tradition und Verehrung Ihrer Vorfahren und Gefallenen darauf, dass dieser Landstrich der ihre sei. Es kam soweit das die Orks bereit waren über einen Handel nachzudenken der den Verkauf der von ihnen selbst nicht genutzten Gebiete beinhaltete. Wir durften einstweilen den Wald unbeschadet wieder verlassen und es wurde ein neues Treffen für den Tag darauf vereinbart. Wir kehrten zu unserem Lager zurück und gingen zu dem derzeitigen Verwalter der Siedler. Wir berichteten ihm, dass wir, gegen eine angemessene Gebühr selbstverständlich, dafür sogen konnten das die Orks die Siedlung in Ruhe lassen würden. Wir legten ihm eine Liste vor, die verschiedene Waren wie Brote, Schweine und Hühner beinhalte, für die die Orks sie in Ruhe lassen wurden. Der Verwalter traf sich mit den Siedlern und sie erklärten sich schließlich bereit diese Waren zusammenzulegen um sich den Frieden zu erkaufen. Wir kehrten, mit einem vorbereiteten Vertrag zurück zu den Orks, welchen diesen auch akzeptierten. Durch die Lieferung der vereinbarten Waren wurde der Vertrag besiegelt und die Orks zogen sich zurück in den Wald.Dem Verwalter der Siedler übergaben wir diesen Vertrag und alle Siedler waren froh endlich Frieden zu haben. Er lobt und danke uns für unsere Mühen vor allen Anwesenden und wir verbrachten den Abend in der gefüllten Taverne. Viele Leute waren dort die den Abend bei einem Bier genießen mochten bevor Tags darauf das Turnier stattfinden sollte.

Ein junger Bursche mit Namen Hektor war auch dort und schien außerordentlichen Gefallen an Svantje, eine meiner beiden Sklavinnen, gefunden zu haben. Die beiden verbrachten viel Zeit miteinander und ich ließ sie gewähren in der Hoffnung das Svantje sich aus Dankbarkeit etwas weniger aufmüpfig mir gegenüber zeigen würde. Ich legte mich auf mein Schlafgemach und freute mich auf den folgenden Tag. Als ich Tags darauf erwachte war Swantje nicht auf ihrem Lager und mir war klar wo sie geblieben war. Ich fand sie bei Hektor, welcher auch direkt an mich herantrat und mir erzählte dass er sein Herz an Swantje verloren habe und er sie für sich haben wolle. Ich lehnte jedoch ab denn er hatte nichts was er mir für sie geben konnte. Wenn er etwas Wertvolles besitzen würde solle er wiederkommen.

Als es dann Zeit für das Turnier wurde kam es zu Streitigkeiten unter den Siedlern, den Turnierteilnehmern und den zugereisten Gästen. Diese wurden so schlimm dass das Turnier abgesagt wurde. Durch die, durch unsere Verhandlungen mit den Orks, erlangte Bekanntheit als Hornwaller Sippe unter den anderen gelang es uns, die Siedler davon zu überzeugen das ein Frieden sich nur wieder herstellen lassen würde wenn Sie einen Anführer ernennen würden dessen Wort für alle uneingeschränkte Gültigkeit habe. Der bisherige Verwalter war natürlich dagegen, konnte aber durch Zusicherung, dass er seine bisherigen Aufgaben und Rechte behalten dürfe aber beschwichtigt werden. So versammelten sich die Leute und erwählten zu meiner Überraschung den mir bekannten Hektor als Ihren neuen Herrscher da sich selbst auf keinen der ihren einigen konnten, und übergaben ihm als Beweis seiner Herrschaft den zuvor von uns Hornwallern aufgesetzten Vertrag mit den Orks, der belegen sollte das dieses Land nun ihm gehöre. Die Siedler riefen ein Fest aus zu ehren des neuen Herrschers.

Hektor jedoch war immer noch an Swantje interessiert und trat des Abends an mich heran.Er habe nun etwas Wertvolles was er mir für sie geben könne und reichte mir den Vertrag. Als einen angemessenen Gegenwert (und wohl ein Vielfaches davon) stimmte ich seinem Wunsch nach einer Hochzeit zu. Im Kreis der Hornwaller wurde noch am gleichen Abend die Hochzeit vollzogen und ich übergab Swantje an Hektor. Danach gingen wir mit dem frischen Brautpaar zu den Siedlern und Hektor erklärte ihnen, dass ich, Halva Balderson, nun ihr Herr sein solle weil er sein Leben mit Swantje auf der Suche nach Ihren Eltern verbringen würde und sie deshalb die Lande wieder verlassen würden. Das gefiel den Siedlern natürlich nicht, aber das Gemurre verstummte schlagartig als die Hornwaller ihre Klinge zogen um ihren Anspruch deutlich zu machen. So fügten sich die Siedler und ich, Halva Balderson, war nun der neue Herr über Sambria. Hektor jedoch verstarb noch in der gleichen Nacht eines seltsamen Todes. Ich glaube es war Gift im Spiel. Vielleicht hatte auch meine andere Sklavin ihre Finger im Spiel denn wenn Swantje fortgegangen wäre, wäre sie alleine gewesen und sie hing sehr an Swantje.

Swantje, die nun als Witwe dastand kehrte mit uns nach Hornwall zurück. Von Aufbegehren mir gegenüber fehlte seit dieser Zeit jede Spur… Wir kehrten einige Zeit mit vielen Hornwallern nach Sambria zurück um dort einen Hof zu errichten auf dem ich und die meinen von nun an Leben würden. Wir stellten dabei fest, dass viele der Siedler die Lande inzwischen wieder verlassen hatten, wohl nicht gewillt ihr Dasein unter der Hand eines Nordmannes zu verbringen. Obwohl wir viele fleißige Hände waren dauerte es noch viele Monde bis ich in mein neues Heim einziehen konnte…